Monitorbild EEG Signale

Psychophysiologische Laboratorien

Ziel der Arbeitsgruppe ist ein besseres Verständnis der Mechanismen sozialer Wahrnehmung und deren Veränderungen bei psychischen Störungen. Zu diesem Zweck befassen wir uns in unseren Projekten mit der Untersuchung psychophysiologischer Prozesse. Dafür nutzen wir folgende Messeinrichtungen und Labore:

MRT: 3T Scanner Kliniken Schmieder Allensbach

Ausstattung
3T Siemens MAGNETOM Skyra
Location of the laboratory: Kliniken Schmieder Allensbach, Germany

Anwendung
Dank unserer Kooperation mit dem Rehabilitationszentrum „Kliniken Schmieder“ und dem „Lurija-Institut“  ist es uns möglich, diese nicht-invasive Technik für wissenschaftliche Untersuchungen zu nutzen. Die räumliche Rekonstruktion der Hirnareale wird mittels der Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) bestimmt. Die funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT) ist ein bildgebendes Verfahren, mit dem es möglich ist, Durchblutungsänderungen von Hirnarealen sichtbar zu machen. Diese Durchblutungsänderungen können auf Stoffwechselvorgänge zurückgeführt werden, die mit neuronaler Aktivität im Gehirn in Zusammenhang stehen.
Wir setzen die fMRT vielfältig ein, um sowohl die Aktivierung subkortikaler Regionen, wie des Nucleus accumbens und der Amygdala, als auch kortikaler Regionen, wie posterioren Temporallappen und inferioren frontalen Gyrus bei Entscheidungsfindung und Theory of Mind zu untersuchen.

EEG - Labor: Zentrum für Psychiatrie Reichenau

Ausstattung
ANT WaveGuard 128-Channel EEG-Caps (CAP-128HSD) und
diverse EEG Systeme (ANT Neuro, Hengelo, Netherlands; BRAIN PRODUCTS, Gilching, Germany)

Anwendung
Neuronen erzeugen messbare elektrische Signale, die man auf der Kopfoberfläche als elektrische Aktivität des Gehirns messen kann. Die Elektroenzephalographie ist eine nicht-invasive Untersuchungsmethode, bei der diese Spannungsschwankungen mit Hilfe von Elektroden in einer bestimmten Anordnung auf der Kopfoberfläche erfasst werden. Elektroenzephalographie erlaubt, die Aktivitätsschwankungen der Nervenzellen bei unterschiedlichen Verhaltensaufgaben der Versuchsteilnehmer aufzuzeichnen und zu analysieren, so dass Aussagen über die zugrundeliegende Informationsverarbeitung im Gehirn möglich sind.
Hier untersuchen wir z.B. die Mu-Suppression bei der Emotionserkennung als Indikator für Spiegelneuronenaktivität.

TMS - Labor: Zentrum für Psychiatrie Reichenau

Ausstattung
TMS System (ANT Neuro, Hengelo, Netherlands; Magstim Co Ltd., Whitland, UK)

Anwendung
Mit der Transkraniellen Magnetstimulation (TMS) steht eine neue Methode zur Verfügung, bei der mit Hilfe starker Magnetfelder Bereiche des Gehirns sowohl stimuliert als auch gehemmt werden können. Bei der TMS wird über den Kopf des Versuchsteilnehmers eine Magnetspule gehalten. Die Spule erzeugt ein Magnetfeld, das Impulse durch die Schädeldecke ins Gehirn schickt, dadurch entstehen im Gehirn elektrische Ströme. Diese Ströme wiederum führen zu einer Erregung der in diesem Bereich liegenden Nervenzellen. Je nachdem, welcher Bereich des Gehirns stimuliert wird, kann sich der Impuls beispielsweise auf die Sinne oder die Motorik auswirken. Als niederfrequente Variante ist es mit TMS möglich, übererregte Gehirnareale in ihrer Aktivität zu hemmen. Diese Verfahren, auch kombiniert mit EEG, erlauben einen Einblick in die Abfolge neuronaler Prozesse.
TMS nutzen wir aktuell, um die Rolle des posterioren Temporallappens für die soziale Kognition zu erforschen.

Peripherphysiologie: Hochschulambulanz und Zentrum für Psychiatrie Reichenau

Ausstattung
Reusable lead electrodes and MP160WSW Amplifier for EDA, ECG, EOG, RSP, EMG (BIOPAC Systems, Inc., Goleta, USA)

Anwendung
Unser Nervensystem gliedert sich in das Zentralnervensystem (ZNS) mit Rückenmark und Gehirn, das periphere Nervensystem mit Nervenverbindungen zwischen zentralem Nervensystem und Körperperipherie sowie das autonome Nervensystem. Für die Erforschung von Emotionsprozessen ist das autonome oder vegetative Nervensystem von besonderem Interesse, da die beiden Gegenspieler Sympathikus und Parasympathikus die unwillkürliche Regulation unseres Körpers steuern wie z.B. Herzschlag, Atmung oder unseren Stoffwechsel. Da der Sympathikus hauptsächlich leistungssteigernd wirkt und vor allem bei Stress u.a. eine Erhöhung der Hautleitfähigkeit (EDA), Pulsfrequenz, Herzschlagrate (EKG) und Atemfrequenz bedingt, können durch Erfassung dieser Parameter Körpererregungen und die damit zugrundeliegenden Emotionen sichtbar gemacht werden.
In unseren Studien können wir uns diese Phänomene nutzbar machen, um beispielsweise zu untersuchen, welche Emotionsregulationsstrategien wirksam in der Reduktion negativer bzw. Erhöhung positiver Emotionen sind.